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- Reite Hanser, «Orson Welles», München 1977, Seite 111–120
- Sheridan Morley, «Marlene Dietrich», Frankfurt 1977, Seite 135
- Charles Higham, «Marlene ein Leben, ein Mythos», Hamburg 1978, Seite 192
- Thierry de Navacelle, «Marlene Dietrich», Berlin 1987, Seite 146–149
- Berndt Schulz, «Marlene – die Biographie einer Legende», Bergisch Gladbach 1992, Seite 370–376
- Donald Spoto, «Marlene Dietrich», München 1992, Seite 319–320
- Steven Bach, «Marlene Dietrich – die Legende, das Leben», Düsseldorf 1993, Seite 524–526
- Maria Riva, «Meine Mutter Marlene», München 1992, Seite 765
- Marlene Dietrich, «Nehmt nur mein Leben», Reflexionen, München 1979, Seite 222–228, 339–340)
- Marlene Dietrich, «ABC meines Lebens», Berlin 1963, Seite 199–200
- «Orson Welles‘ IM ZEICHEN DES BÖSEN», Filmprogramm 291, Stuttgart, April 1999
- Werner Sudendorf, «Marlene Dietrich», München 2001, Seite 164–165
- David Bret, «Meine Freundin Marlene» , Hamburg 2002, Seite 188–189
Interview von Maximilian Schell mit Marlene Dietrich
(…)
M.S.: «Im Zeichen des Bösen» mit Orson Welles. M.D.: Nein, nein, nein. Der Film hatte nicht viel mit mir zu tun. Aber was immer er wollte, hab‘ ich getan. Wir alle haben für ihn gearbeitet. Er ist ein großer, großer Mann. Ein Genie. Die Leute sollten sich bekreuzigen, bevor sie seinen Namen aussprechen. M.S.: Haben Sie sich an den Dialog gehalten oder wurde auch teilweise improvisiert? M.D.: Mein Lieber, Sie scheinen das Filmgeschäft nicht zu kennen! Wir kriegen ein Drehbuch! Macht man das in ihrem Land nicht? Gibt‘s dort keine Drehbücher? M.S.: Doch. Wir haben ein Drehbuch und manchmal improvisieren wir und manchmal nicht. M.D.: Das ist ja scheußlich! M.S.: Nein, es ist nicht scheußlich, es ist… M.D.: Improvisieren… einfach so! M.S.: Nein, wenn man ein Grundthema hat, kann Improvisieren sehr schön sein, weil dann manchmal etwas Anderes oder sogar Komplexeres herauskommt als im Drehbuch steht und ich glaube, daß ein Mann wie Orson Welles manchmal Szenen improvisiert hat. M.D.: Nein, nein, nein! Er ist ein Profi. Das ist Amateurkram. Wir machen das nicht so in Amerika, nein. Die Amerikaner, ich kenn‘ sie viel besser als Sie, die wollen Action, Action, Action! Das ist immer noch der Orson-Welles-Film?! Wir haben ihn gesehen, wir sind durch! Wir haben genug über Orson Welles gesprochen. Ich kann über Orson Welles nichts mehr sagen! Und er würde es hassen. Was kann ich kommentieren? Ich hab‘ Ihnen gesagt, Orson Welles ist ein Genie, daß wir alle umsonst für ihn gearbeitet haben, weil ihm das Studio kein Geld für die Produktion gab. Was soll ich sonst noch sagen?! Ich bin keine typische Schauspielerin. Ich bin keine Primadonna wie Sie‘s sind! Ich sagte, er ist ein Genie! Und bevor Sie seinen Namen aussprechen, bekreuzigen Sie sich! Warum soll ich mir einen alten Film ansehen? M.S.: Warum nicht?! Es ist doch herrlich alte Filme anzusehen und wenn ich einen OrsonWellesFilm sehe, natürlich bekreuzige ich mich und ich bewundere ihn! M.D.: Das interessiert mich nicht!
(…)
(Ausschnitt aus dem Film «Marlene» von Maximilian Schell, BRD 1983)
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