Das Schiff der verlorenen Menschen

Deutschland 1929

The Ship of Lost Men

 

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Öd, trostlos liegt steiniger Strand. Schmutzig grau blinken die Tümpel zwischen tangüberzogenen Steingeröll. Weit draußen grollt hohl und dumpf der Atlantik. Wolkenfetzen jagen am Firmament und werfen Schatten auf die bleiche Abendlandschaft. Da! – Dort! – Dort hetzt ein Mensch. Ein gehetztes Tier, rettet er sich in das mannshohe Riedgras – ein entlaufener Sträfling. – Mit tausend Lichtern lockt die Hafenstadt. Mit irren Augen flieht Morain die erleuchteten Straßen – er muß fort aus dem Land, noch heute nacht, mit der nächsten Barke, die in See geht. – Morain weiß mit dem Spürsinn des Verbrechers die Schlupfwinkel im Hafenviertel aufzufinden. In einer verborgenen Ecke des Hafens schaukelt auf öliger, schmutziger Flut ein verdächtiger Segler vor Anker, die “Galathee”. – Mit Einsetzen der Flut soll sie in See gehen. – Vela und sein Steuermaat erwarten die Mannschaft. Leise kommen Boote längsseit und verdächtige Kerle klettern über die Reling. – Weit dehnt sich nachtschwarz der Atlantische Ozean. An Bord stürzt ein junger Mensch – Cheyne, ein Amerikaner. Er kam mit einem gedungenen Matrosen an Bord, den er schwerverletzt vor einer der Hafenkneipen in der Gosse fand. Es gibt kein Zurück. Cheyne ist gezwungen, an Bord zu bleiben. Die einzige gute Seele an Bord ist Grischa, der Koch. Er schließt sich mehr und mehr dem feinen jungen Amerikaner an. Nach den ersten Tagen springt der Wind um, und nach stundenlangem, vergeblichen Kreuzen tritt Windstille ein. – Um die gleiche Zeit fiebert New York in stündlich sich steigernder Spannung um das Schicksal der reichen Miss Ethel, die seit Tagen schon mit dem Flugzeug zur Überquerung des Ozeans gestartet, doch noch immer nicht in Europa gelandet oder sonstwo gesichtet ist. – Cheyne und Grischa sitzen in der Kombüse. Spiegelglatt liegt die nächtliche See. – Da streift etwas Metallisches die Bordwand des Seglers. Cheyne und Grischa haben das Knirschen gehört. – Ein Flugzeug! Da – ein Mensch auf den Trümmern – die “Galathee” dreht langsam bei – Cheyne springt über Bord und bringt ein Weib von jenem Wrack zurück. Sie ist bewußtlos. Ein Weib nun an Bord der “Galathee”? Verstecken! Verschweigen! Dem Kapitän und den anderen! Tage vergehen, nur Grischa und Cheyne pflegen das Mädchen. – Schon lange geht ein Murren durch's Schiff. Morain hetzt. Er schürt dies heimlich glühende Feuer des Hasses und der Meuterei. – Vela hat einen Mann erschossen. Aus dem Hinterhalt trifft ihn dafür Morains Stahl. Der Kapitän über Bord. Morain macht sich zum Kapitän. Wer die Waffen hat, der ist Herr. Ein Saufen hebt an – man hat Whisky gefunden! Gröhlend streifen die trunkenen Männer durchs Schiff – sie entdecken das Weib! – Ein Weib an Bord? Als erster begehrt Morain das Weib, denn – er ist jetzt Kapitän. Cheyne und Grischa schützen Ethel. – Nun ist offener Kampf zwischen Cheyne und den Piraten nicht mehr zu vermeiden. Im Laderaum, wohin Ethel und Cheyne und Grischa geflüchtet, entspinnt sich ein Kampf auf Leben und Tod. – Plötzlich trifft greller Lichtschein eines Scheinwerfers das Chaos blindwütender Vernichtung an Deck der “Galathee”. Unbeachtet ist einer der großen Überseedampfer längsseit gekommen, herbeigerufen durch die heimlichen SOS-Signale, die Grischa von einer Kabine aus in die Nacht gesandt. – Ethel und Cheyne werden übergeholt und stürmisch gefeiert. Frei – dem Leben wiedergewonnen und ihrer Liebe. Die Mannschaft der “Galathee” wird gefangengenommen, der Schoner gesprengt. Und Grischa? Ihm ist in Cheynes und Ethels künftigen Heim ein Platz, zwar nicht gerade als Koch, doch als Gärtner reserviert.